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Verona: Hier wurde Shakespeares Romanze lebendig

Piazza Bra: Der größte Platz

Wir erreichen Verona, eine geschichtsträchtige und romantische Stadt. Leider ist der Stellplatz, den wir zuvor sorgfältig ausgewählt hatten, belegt. Zum Glück finden wir recht schnell eine Alternative, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Nachdem wir alles geregelt und Floki eingecheckt haben, machen wir uns zu Fuß auf in die historische Altstadt. Unser erster Halt ist der Piazza Bra, der größte Platz in Verona. Umgeben von historischen Gebäuden lädt die gepflegte Grünanlage zum Entspannen ein. Hier befindet sich auch die Arena di Verona, ein beeindruckendes Amphitheater, das etwa im Jahr 30 n. Chr. erbaut wurde und einst Platz für über 30.000 Zuschauer bot.

Arena di Verona

Nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 1117, das den größten Teil des Außenrings zerstörte, diente die Arena als Steinbruch für die wachsende mittelalterliche Stadt. Heute sind nur noch vier Bögen des ehemaligen Außenrings erhalten, die von den Veronesern liebevoll l’Ala (Flügel) genannt werden. Trotz der Jahrhunderte, die vergangen sind, wirkt die Arena von Verona immer noch imposant und zeitlos. Heute wird sie vor allem in den Sommermonaten Juni, Juli und August für Opernaufführungen und Konzerte genutzt.

Piazza delle Erbe: Wir treffen Franzi und Felix

Von der Arena aus geht es weiter zum Piazza delle Erbe, der im Herzen der Altstadt liegt und einst das Zentrum des römischen Forums war. Der Platz ist umgeben von farbenfrohen Häusern, alten Palästen und Denkmälern aus verschiedenen Epochen. Hier pulsiert das Leben. Der Madonna Verona Brunnen, der sich in der Mitte des Platzes befindet, zieht alle Blicke auf sich. Rund um den Brunnen präsentieren Marktstände ihre Waren, während in den zahlreichen Cafés und Restaurants das bunte Treiben genossen werden kann. Wir finden ein schattiges Plätzchen und freuen uns über das spontane Treffen, denn Franzi und Felix, die gerade am Gardasee Urlaub machen, stoßen am Nachmittag dazu.

Casa di Giulietta

Gemeinsam besuchen wir das Casa di Giulietta. Der Innenhof des Hauses ist voll mit Menschen, die den berühmten Balkon sehen möchten und von dem man glaubt, dass er Schauplatz der berühmten Balkonszene zwischen Romeo und Julia gewesen sein könnte. Um den Besuchern Veronas eine besondere Attraktion zu bieten, wurde das ehemals heruntergekommene Haus im Stil des Mittelalters renoviert. Im Jahr 1972 wurde sogar eine Bronzestatue von Julia vor dem Haus aufgestellt.

Eine lange Schlange reiht sich vor Julia, da sie als Fotomotiv sehr beliebt ist. Uns fällt auf, dass Julia dabei permanent an die rechte Brust gegrabscht wird. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um einen Brauch: Aus unerklärlichen Gründen soll das Betatschen von Julias Brust Liebesglück bringen. Das lassen wir mal so stehen. Franzi und Felix müssen am Abend zurück, da sie dort bereits erwartet werden. Wir haben uns trotzdem riesig gefreut, dass sie ein Wiedersehen überhaupt möglich gemacht und so spontan ihre ursprünglichen Pläne geändert haben. ❤️ 

Scaliger-Familie herrschte im Mittelalter über Verona

Unser Weg führt uns vorbei an der Santa Maria Antica. Diese Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und diente lange Zeit als Privatkapelle der mächtigen Scaliger-Familie. Direkt neben der Kirche befinden sich ihre Grabmäler. Die Ruhestätten sind mit kunstvollen Skulpturen und filigranen Details reich verziert und wahre Meisterwerke mittelalterlicher Kunst. Wir erreichen erneut das Herz der Altstadt. Hier lassen wir den schönen Tag ausklingen, bevor wir den Rückweg antreten.

Schon gewusst?

 

Die Tradition, Briefe an Julia zu schreiben, hat ihren Ursprung in Verona und begann bereits in den 1930er Jahren. Besucher der Stadt hinterlassen ihre Liebesbriefe im Casa di Giulietta, wo sie von Freiwilligen beantwortet werden. Der Film „Briefe an Julia“ (2010) machte diese Tradition international bekannt. Jedes Jahr werden hunderte von Briefen an Julia geschickt. Freiwillige aus aller Welt helfen dabei, diese Briefe zu beantworten und den Verfassern Ratschläge zu geben oder Trost zu spenden. Neben dem Casa di Giulietta gibt es in Verona auch eine Mauer, an der Liebespaare ihre Liebesschlösser befestigen. Dieser Brauch ist eine weitere beliebte Tradition für Besucher, die ihre Liebe auf besondere Weise verewigen möchten.