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Vatikan: Kleinster Staat der Welt und Zentrum der religiösen Macht

Pantheon: Antikes Gebäude hat ein Loch in der Kuppel

Bevor wir heute den Vatikan erkunden, besuchen wir eines der am besten erhaltenen antiken Bauwerke der Stadt, das auch eine Inspiration für den Petersdom war: das Pantheon. Ursprünglich von Marcus Agrippa im Jahr 27 v. Chr. als Tempel für alle Götter des antiken Rom errichtet, wurde das Gebäude durch ein Feuer zerstört. Kaiser Hadrian ließ es um 118-125 n. Chr. wiederaufbauen. Der heutige Bau ist das Ergebnis dieser umfangreichen Renovierung. Das runde Loch in der Kuppel, das sogenannte Oculus, war die einzige Lichtquelle und diente als symbolische Verbindung zwischen dem Tempel und den Göttern am Himmel.

Anders als in neueren Gebäuden ist diese Öffnung nicht verglast, sondern offen. Der Kamineffekt sorgt bei leichtem Regen für einen Aufwind, der die Regentropfen zerstäubt. Bei starkem Regen erreichen die Tropfen den leicht gewölbten Boden und fließen durch Abflüsse nach außen. Glücklicherweise regnet es in Rom nicht oft. Der runde Raum mit seinen marmorverkleideten Wänden hat hohe Nischen, in denen Statuen der Götter gestanden haben sollen. Die Basilica di Santa Maria ad Martyres, wie das Pantheon heute offiziell heißt, wurde im siebten Jahrhundert in eine Kirche umgewandelt und konnte so über die Jahrhunderte hinweg erhalten bleiben.

Das historische Viertel am Vatikan

Borgo liegt westlich des Tiberflusses und grenzt direkt an die Vatikanstadt. Im Mittelalter entwickelte sich das Viertel zu einem wichtigen Wohn- und Handelszentrum für die Menschen, die nahe dem Papsttum leben wollten. Heute ist Borgo vor allem durch den Petersdom und das nahe Castel Sant’Angelo bekannt. Die imposante Via della Conciliazione, die in den 1930er Jahren erbaut wurde, verbindet Borgo eindrucksvoll mit dem Petersplatz und dem Vatikan. In den lebhaften Straßen reihen sich zwanglose Cafés, Bars und Straßenbistros aneinander. Die gepflasterten Gassen wie Borgo Pio und die Via della Conciliazione beherbergen zahlreiche Geschäfte und das beliebte Museum Leonardo Da Vinci Experience. 

Wir wechseln kurz das Land

Willkommen in der Vatikanstadt, dem kleinsten, allgemein anerkannten Staat der Welt! Der Vatikan, das Zentrum der römisch-katholischen Kirche, hat eine enorme religiöse Bedeutung für Millionen von Katholiken weltweit. Jedes Jahr besuchen Millionen von Pilgern und Touristen den Petersdom, die Sixtinische Kapelle und die Vatikanischen Museen. Hier regiert der Papst als gewählter Monarch, und nur durch Tod oder Rücktritt kann er aus seinem Amt ausscheiden. Auf internationaler Ebene vertritt der Heilige Stuhl die zentrale Regierungs- und Verwaltungsorganisation den Vatikan. Im kleinsten Land der Welt leben nur sehr wenige Menschen. Von den etwa 825 Staatsbürgern wohnen nur etwa 246 tatsächlich innerhalb der Mauern des Vatikans. Die übrigen Staatsbürger des Vatikans leben außerhalb der Mauern des Stadtstaates, hauptsächlich in Rom und der Umgebung. Der Vatikan ist mit etwa 44 Hektar sehr klein und deshalb gibt es nicht genügend Wohnraum. Die vatikanische Staatsbürgerschaft wird hauptsächlich an Personen vergeben, die eine spezifische Rolle innerhalb des Vatikans einnehmen, wie zum Beispiel die Mitglieder der Schweizergarde oder hochrangige Kirchenbeamte. Die Staatsbürgerschaft endet mit dem Ausscheiden aus dem Amt oder der Beendigung des Dienstes. 

Piazza San Pietro hat Platz für 80.000 Menschen

Der Petersplatz ist ein bedeutender spiritueller und kultureller Ort. Hier finden zahlreiche religiöse Veranstaltungen statt. Jeden Mittwoch hält der Papst eine Generalaudienz, bei der Gläubige und Touristen die Möglichkeit haben, ihn zu sehen und seinen Segen zu erhalten. Der ägyptische Obelisk in der Mitte des Platzes ist besonders auffällig. Er ist der einzige Obelisk in Rom, der keine Hieroglyphen hat. Die Kolonnaden, die den Platz umgeben, bestehen aus 284 Säulen und 88 Pfeilern und symbolisieren die ausgebreiteten Arme der Kirche, die alle Gläubigen willkommen heißen. Darüber hinaus stehen 140 Statuen auf den oberen Teilen der ovalen Kolonnaden, wobei die Figuren bis zu 20 Meter hoch sein sollen.

Der berühmte Petersdom

Wie wir inzwischen gelernt haben, wird der heilige Petrus oft als einer der ersten Gründer der katholischen Kirche angesehen. Man vermutet, dass er in Rom gekreuzigt wurde, genau an der Stelle, an der heute der Petersdom steht. Diese Basilika ist die größte der vier päpstlichen Basiliken und wurde 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Unter dem Petersdom ruhen etwa 91 Päpste sowie viele Könige und Adelige, die sich anscheinend dieselbe Grabstätte teilen. Ein Besuch der Basilika ist mit Sicherheitskontrollen und langen Warteschlangen von bis zu 1,5 Stunden verbunden. Da es auf dem Petersplatz keinen Schatten gibt, ist es ratsam, sich gut gegen die Sonne vorzubereiten. 

36 Grad und wird noch heißer

Heute ist es weniger überfüllt, und wir gelangen überraschend schnell ins Innere der Basilika. Dort erwarten uns berühmte Gemälde, Marmorstatuen, Bronzestatuen, Mosaike, Edelsteine und beeindruckend viel Gold. Die imposante Kuppel, entworfen von Michelangelo, zählt mit einem Durchmesser von etwa 42 Metern zu den größten der Welt. Für das Heilige Jahr 2025, das alle 25 Jahre stattfindet, werden mehrere Millionen Pilger und Besucher im Vatikan erwartet. Deshalb wird derzeit alles auf Vordermann gebracht. Besonders der berühmte Bernini-Baldachin, der den Papstaltar in der Basilika überdacht, wird erstmals seit 250 Jahren restauriert. Das ist derzeit abgedeckt, was möglicherweise der Grund für weniger Besucher sein könnte. Auch die Hitze könnte ein weiterer Faktor für die geringere Besucherzahl sein. Touristenbusse und Gruppenführungen sind oft so organisiert, dass sie die heißesten Stunden vermeiden. Abschließend lässt sich sagen, dass der Vatikan ein einzigartiges und faszinierendes Ziel ist. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Schon gewusst?

 

Gardisten sind Soldaten, die in einer Eliteeinheit oder persönlichen Wachgarde dienen. Sie übernehmen spezialisierte Schutz- und Sicherheitsaufgaben und sind häufig für den Schutz hochrangiger Persönlichkeiten wie Monarchen verantwortlich. Oft tragen sie markante historische Uniformen und übernehmen auch zeremonielle Aufgaben.

Die Schweizer Garde des Vatikans ist ein herausragendes Beispiel für eine solche Einheit. Gegründet im Jahr 1506, gilt sie als die kleinste Armee der Welt und schützt den Papst. Seit 2018 umfasst die Garde 135 Mann, die in drei Züge aufgeteilt sind: einen deutschsprachigen, einen französisch- und italienischsprachigen sowie die Musiker des Gardespiels.

Kandidaten müssen ledig, zwischen 19 und 30 Jahre alt und mindestens 1,74 Meter groß sein. Erst nach fünf Jahren Dienst und dem Erreichen des Alters von 25 Jahren dürfen sie heiraten, vorausgesetzt, sie verpflichten sich für weitere drei Jahre. Das schweizerische Bürgerrecht ist Voraussetzung für die Aufnahme.