Landunvez: Übernachtung an der Aber-Küste
In den kommenden Tagen werden wir uns ein paar nostalgische Navigationshilfen ansehen. Die Straße der Leuchttürme (Route des Phares) ist ein fester Bestandteil der maritimen Geschichte und steht deshalb auch ganz oben auf unserer Liste.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist nicht berauschend, deshalb suchen wir einen sicheren Übernachtungsplatz und werden schnell fündig. Es ist schon bemerkenswert, wie sich das Wetter hier in Landunvez im Département Finistère ständig verändert, zumindest in den vergangenen drei Tagen. Die Temperaturen pendeln konstant zwischen angenehmen 17 und 20 Grad Celsius. Tagsüber wechseln sich Sonne und Wolken in regelmäßigen Abständen ab. Zwischendurch gibt es sehr heftige Regengüsse und nachts stürmt es sogar. Obwohl das Wetter zwar sehr wechselhaft ist, hält es uns nicht davon ab, die Schönheit der Küste zu genießen.











Die ehemalige Semaphor von Kerhoazoc
Der ehemalige Semaphor von Kerhoazoc ist ebenfalls ein Teil der maritimen Geschichte. Einst diente er als Kommunikationszentrum, um wichtige Nachrichten und Signale entlang der Küste zu übermitteln. Obwohl er heute lediglich noch als Ruine existiert, erinnern uns einige erhaltene Mauern daran, wie wichtig und bedeutsam der Semaphor von Kerhoazoc einst war. Von diesem erhöhten Standpunkt können wir das umliegende Küstengebiet gut einsehen und uns vorstellen, wie die Wächter früher hier lebten, das Meer beobachteten und Signale weitergaben.








Le Conquet: Phare de Kermorvan
Der Leuchtturm Kermorvan ist ein viereckiger Leuchtturm, der im Jahr 1849 auf einem Felsen an der Spitze der Kermorvan-Halbinsel erbaut wurde. Er ist der westlichste Leuchtturm auf dem französischen Festland und bietet eine beeindruckende Aussicht auf das Meer. Der Zugang zum etwa 20 Meter hohen Leuchtturm erfolgt über eine Granitbrücke, die ihn mit dem Festland verbindet. Ursprünglich befand sich im Erdgeschoss des Turms ein Wohnhaus für die Wachen. Der Leuchtturm von Kermorvan hat eine wichtige Funktion in der Schifffahrt. Er sichert die Passage zwischen der Insel Ouessant und dem Hafen von Le Conquet. Mit einer Reichweite von 22 Seemeilen oder etwa 40 Kilometern bietet er eine wichtige Orientierungshilfe für Schiffe. Heute ist der Leuchtturm von Kermorvan automatisiert, dient aber immer noch als Symbol für die maritime Sicherheit.












Musée Mémoires 39-45
Während unserer Flokifahrt kamen wir am Musée Mémoires 39–45 vorbei, das durch sein Ranking und die positiven Bewertungen unser Interesse weckte. An der gesamten Küste kann man zwar die vor sich hin verrotteten und überwucherte Reste der Bunkeranlagen sehen, aber nur erahnen, wie es tatsächlich war.
Wir entschieden uns, den deutschen Kommandobunker zu besichtigen, in dem die Vergangenheit auf fünf Etagen dargestellt wird. Zwei Brüder haben hier wirklich etwas Beeindruckendes erschaffen. Über 20 Jahre lang haben sie Zeitzeugenberichte, Dokumente, Erinnerungsstücke und vieles mehr zusammengetragen. Im Musee Memoires 39–45 wird kein Finger gegen die Deutschen erhoben. Hier geht es vielmehr um den Kampf gegen den Krieg. Auf drei Sprachen, darunter auch Deutsch, werden Schicksale, Pläne, Heldentaten und Erlebnisse aller beteiligten Nationen dargestellt. Es ist bemerkenswert, wie das Museum es schafft, diese Geschichte ohne Vorurteile zu erzählen und die Besucher dazu anzuregen, über die Schrecken des Krieges nachzudenken.












Plougonvelin: Phare de Saint-Mathieu
Über den Ruinen einer im 11. Jahrhundert errichteten Abtei wacht ein historisch bedeutender Leuchtturm, der als Monument historique klassifiziert ist. Der etwa 37 Meter hohe Leuchtturm steht auf der Landspitze von Saint-Mathieu und hat eine beeindruckende Reichweite von bis zu 29 Seemeilen. Der Phare de Saint-Mathieu wurde im Jahr 1835 erbaut und 1996 automatisiert. Der weiße Turm auf der Klippe ist der Sémaphore de la Pointe Saint-Mathieu und wird von der französischen Marine betrieben.












Plouzané: Phare du Petit Minou
Der Standort Le Minou in der Gemeinde Plouzané, liegt in einem schmalen, tief geschnittenen Tal. Hier schauen wir uns die ehemalige Verteidigungsanlage Fort du Minou und den Leuchtturm Petit-Minou an. Der nostalgische Leuchtturm, wurde im Jahr 1848 erbaut, ist etwa 26 Metern hoch und hat eine Tragweite von 19 Seemeilen. Er markiert die Meerenge von Brest und gehört zur Gemeinde Plouzané.










Der Unterschied zwischen Paradies und Hölle
Die Leuchttürme im Paradies boten ihren Wärtern ein privilegierteres Leben an Land, mit Familienkontakt und sozialem Leben. Die Leuchttürme der Hölle dagegen waren sturmumtost und mitten im Meer gelegen. Einsamkeit und vor allem die harten Bedingungen waren eine große Herausforderung. Oft stürmte es, die Wellen schlugen dann bis zu 50 Meter hoch, sodass ein Schichtwechsel nicht möglich war. In einem Winter konnte ein Wärter erst nach 101 Tagen abgelöst werden. Deshalb beschloss man, die sogenannten Höllen fortan mit mindestens zwei Männern zu besetzen. Die Hölle aller Höllen ist am weitesten vom Festland entfernt. Die nostalgische Navigationshilfe Ar-Men ist ebenfalls in der Bretagne zu Hause.
Fazit der letzten Tage
Wenn man die Haare offen trägt, kann man die Windrichtung gut bestimmen und Floki dementsprechend parken.
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