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Kanton Bern: Zwischen Felswänden und schneebedeckten Gipfeln

Das Haslital im Berner Oberland

Heute erkunden wir den wunderschönen Kanton Bern, denn dieser vielfältige und attraktive Teil der Schweiz hat so viel zu bieten. Unser erstes Ziel ist das Haslital im Berner Oberland, eine Region, die mit ihren spektakulären Berglandschaften beeindruckt. Über Bürglen, Lungern und Meiringen geht es nach Innertkirchen. Der kleine Ort hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Hier habe ich mal gearbeitet und viele wundervolle Menschen kennengelernt. Ich denke gerne an die Zeit zurück und sende euch allen herzliche Grüße. Seit meinem letzten Besuch ist Innertkirchen ganz schön gewachsen. Der kleine, von Bergen umgebene Ort war schon damals sehr beliebt. Die Alpenpässe sind wahre Touristenmagnete und öffnen meistens Ende Mai bis Ende Oktober. Die genauen Öffnungszeiten sind stark von den Wetterbedingungen abhängig (Schneefall, Lawinengefahr usw.). Unter alpen-paesse.ch kann man sich vorweg informieren. Auch die Aareschlucht und das bekannte Skigebiet Meiringen-Hasliberg sind nicht weit entfernt.

Majestätische Gipfel: Eiger, Mönch und Jungfrau

Nach der Erinnerungspause setzen wir unsere Reise fort, um das weltberühmte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau zu besuchen. Der Eiger ist einer der markantesten Gipfel der Schweizer Alpen und bekannt für seine anspruchsvollen Kletterrouten. Die imposante Nordwand, auch »Mordwand« genannt, stellt eine der schwierigsten Herausforderungen für Bergsteiger dar und hat eine lange Geschichte voller Tragödien und Triumphe. Der Mönch (4.107 m) liegt zwischen dem Eiger (3.967 m) und der Jungfrau, die mit 4.158 Metern der höchste Gipfel des Dreigestirns ist. Grindelwald, das zwischen diesen Gipfeln eingebettet ist, ist also unser nächstes Ziel.

Naturschönheiten in Lauterbrunnen

Auch das Lauterbrunnental mit seinen 72 Wasserfällen ist ein wahres Naturwunder. Wir hatten zunächst einige Mühe, einen geeigneten Parkplatz zu finden, aber letztendlich zahlte sich unsere Geduld aus. Nachdem wir endlich einen Platz gefunden hatten, folgten wir dem Weg durch das Dorf, der uns direkt zum Staubbachfall führte. Der 297 Meter hohe Wasserfall ist das Wahrzeichen von Lauterbrunnen. Wegen der regelmäßig auftretenden Thermik wird das Wasser in alle Richtungen zerstäubt, was dem Wasserfall seinen Namen gab.

Schweiz gewinnt den ESC

Unser Tag endet in Heiligenschwendi, einem Bergdorf, das hoch über dem Thunersee liegt. Hier verfolgen wir auch den Eurovision Song Contest, den die Schweiz sogar gewonnen hat.

Echte Bären in Bern

Nach einer ruhigen Nacht starten wir mit neuer Energie in den Tag. Heute geht es in die bezaubernde Stadt Bern. Die Aare entspringt in den Berner Alpen, deshalb wundert es uns nicht, dass ein Teil des 295 Kilometer langen Flusses das Stadtbild prägt. Der Bär ist das Wappentier und Symbol der Stadt Bern, denn seit 1513 werden in Bern Bären gehalten. Bis 1857 direkt in der Stadt, danach im Bärengraben, einem zweiteiligen Graben am unteren Ende der Altstadt. 2009 hat der neue Bärenpark die historische Anlage ersetzt. In der naturnahen Umgebung können die drei Bären spielen, schwimmen und klettern.

Laubengänge und Figurenbrunnen

Die Laubengänge in der Altstadt sind etwa sechs Kilometer lang. Seit dem Mittelalter bieten sie Schutz vor Schnee, Regen und Hitze. Sie erstrecken sich über mehrere Straßen und bieten einen durchgängigen, überdachten Gehweg. Wegen der zahlreichen Geschäfte, Boutiquen, Restaurants, Cafés und Bars zählt sie zu den längsten überdachten Einkaufsmeilen Europas. Es ist Sonntag, deshalb ist fast alles geschlossen. Das ist ganz gut, denn Bern zählt zu den teuersten Städten der Welt. Die Figurenbrunnen in der Altstadt Bern sind echte Hingucker. Hier holten vor langer Zeit die Frauen und Dienstmädchen das Wasser für die verschiedenen Haushalte und hier tränkten Fuhrleute auch ihre Pferde. Das kleine untere Becken diente als tierische Wasserquelle. Damals waren die Brunnen soziale Treffpunkte. Hier wurde getratscht, getauscht, gestritten und verhandelt. Über 100 Brunnen zieren das Bild der UNESCO-gekürten Berner Altstadt. Es war also jede Menge los. Das Grundwasser aus dem Emmental und dem Aaretal versorgt die Brunnen weiterhin mit außergewöhnlich reinem Wasser und kann getrunken werden.

Bern hat noch viel mehr historische Wahrzeichen

Der Zytglogge (Zeitglockenturm) ist ein mittelalterlicher Uhrturm und ein weiteres Wahrzeichen von Bern. Er wurde im 13. Jahrhundert erbaut und beherbergt eine astronomische Uhr mit beweglichen Figuren, die jede Stunde eine kleine Parade aufführen. Sie zeigt also nicht nur die Zeit, sondern auch den Mondstand und die Tierzeichenkreise an. Auch das Berner Münster, die größte spätgotische Kirche der Schweiz, befindet sich im Herzen der Altstadt. Im historischen Rathaus tagen das Parlament und die Regierung des Kantons Bern. Die Schweizerinnen und Schweizer haben zwar nirgends festgelegt, welches ihre zentrale Hauptstadt sein soll, aber die 1997 ernannte Bundesstadt Bern könnte es durch die politische Bedeutung praktisch sein. Der Bundesplatz in Bern ist ein bedeutender Ort. Er liegt direkt vor dem Bundeshaus, dem Sitz der Schweizer Regierung und des Parlaments. Auf dem Bundesplatz-Brunnen befinden sich 26 im Boden eingelassene Wasserfontänen, die die 26 Kantone der Schweiz symbolisieren. Auch die Schweizerische Nationalbank hat hier eine Niederlassung.

Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Einigermaßen pünktlich erreichen wir unseren Floki und hoffen, dass die Verspätung niemandem weiter aufgefallen ist. Den Kanton Bern verlassen wir mit vielen neuen Eindrücken und wundervollen Erinnerungen. Irgendwann werden wir wiederkommen.

Schon gewusst?

In der Jungfrauregion wurde der deutsche Thriller »North Face« gedreht. Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Dramas am Eiger von 1936. Auch in Sherlock Holmes »A Game of Shadows« sieht man in einigen Szenen die atemberaubenden Gipfel und Landschaften.

Mit 11.674 Stufen ist die Niesentreppe im Berner Oberland die längste Treppe der Welt. Hauptsächlich dient sie als Diensttreppe der Bergbahn.