Tux Tux Hintertux
Ihr wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf unseren heutigen Beitrag. Hier ist er endlich. 😀 Von Lanersbach aus sind es nur wenige Kilometer bis zum Hintertuxer Gletscher. Das wir im Sommer hier sind, ist tatsächlich eine Premiere. Es ist egal, zu welcher Jahreszeit wir im Tuxertal sind, ein Hintertux Besuch ist Pflicht! Es hätte euch bestimmt auch gewundert, wenn wir dort nicht gehalten hätten. Der Hintertuxer Gletscher ist nicht nur für den Natur Eis Palast bekannt, sondern vor allem für das ganzjährige Skivergnügen. Dank der stabilen Schneeverhältnisse und der hohen Lage kann man hier normalerweise das ganze Jahr über die Pisten hinunterwedeln. Zurzeit liegt aber einfach zu wenig Schnee, um den Ganzjahresbetrieb aufrechtzuerhalten. Auch die mächtigen Gletscher sind nicht immun gegen die Auswirkungen des Klimawandels und der ungewöhnlichen Wetterverhältnisse.











1. Sektion: Von der Talstation zur Sommerbergalm (2.100 m)
Die Fahrt auf den Hintertuxer Gletscher ist in drei Sektionen unterteilt, die jeweils eine andere Perspektive auf die beeindruckende Bergwelt bieten. Von der Talstation (1.500 m) fahren wir mit dem Gletscherbus 1 zur Sommerbergalm auf 2.100 Metern Höhe. Der gelbe Pavillon (Sommerberg-Arena) ist im Moment geschlossen und im Winter ein sehr beliebter Treffpunkt. Hier haben wir uns schon oft aufgewärmt, denn die Temperaturen fallen manchmal weit unter dem Gefrierpunkt. Besonders bei Wind kann es sich noch viel kälter anfühlen. Es ist daher wichtig, sich entsprechend warm anzuziehen und auf die unterschiedlichen Witterungsbedingungen vorbereitet zu sein. Auch eine gute Après-Ski-Bar darf nicht fehlen. Nach einem actionreichen Tag auf der Piste gehören leckere Getränke, laute Musik und unterschiedliche Skischuh-Tanzeinlagen einfach dazu! Übrigens: Auch hier hat sich der Zwiebel-Look schon oft bewährt.











2. Sektion: Von der Sommerbergalm zum Tuxer Fernerhaus (2.660 m)
Von der Sommerbergalm geht es mit dem Gletscherbus 2 hinauf zum Tuxer Fernerhaus. Hier beginnt der Hochgebirgsbereich und die Landschaft wird rauer und felsiger. Das Tuxer Fernerhaus hat sich in den letzten Jahren ganz schön verändert. Es wurde sowohl innen als auch außen modernisiert und bietet nun Platz für etwa 1.500 Personen. Es verfügt über unterschiedliche gastronomische Einrichtungen und großzügige Terrassen mit Panoramablick. Hier werden wirklich Massen abgefertigt. Wenn alles besetzt ist, muss die Geräuschkulisse unglaublich sein. Heute ist von dem wohl sonst erwarteten Besucheransturm jedoch wenig zu sehen, bis auf wenige Plätze ist fast alles leer.









3. Sektion: Vom Tuxer Fernerhaus zur Gefrorenen Wand (3.250 m)
Die dritte und letzte Gondel der Gletscherbus 3 führt hinauf zur Gefrorenen Wand auf beeindruckenden 3.250 Metern Höhe. Die Gefrorene-Wand-Spitzen sind zwei Gipfel im Tuxer Kamm. Der Nordgipfel erreicht eine Höhe von 3.288 Metern und der Südgipfel 3.270 Meter. Die Spitzen sind etwa 300 Meter voneinander entfernt. Von der Gefrorenen Wand bis zum Tuxer Fernerhaus erstreckt sich der Gletscher etwa 4,1 km und bedeckt eine Fläche von etwa 6,3 km². An den tiefsten Stellen ist der Gletscher bis zu 120 Meter tief und umfasst rund 190 Millionen Kubikmeter Eis, das sind etwa 171 Milliarden Liter gefrorenes Wasser. Die letzte Gondel lassen wir aus, da das Wetter bald umschlagen soll. Wir entscheiden uns für den Wanderweg zurück zur Sommerbergalm, was sich letztendlich als goldrichtig herausstellt.






Spannagelhaus
Vom Tuxer Fernerhaus geht es zu Fuß hinab. Mitten im Hintertuxer Gletschergebiet, am Fuße des beeindruckenden Olperers, (3.476 m) steht auf 2.531 m das Spannagelhaus. Direkt neben dem Spannagelhaus befindet sich die Spannagelhöhle. 1919 entdeckte der damalige Hüttenwirt den Höhleneingang und nutzte ihn ebenso wie mehrere Pächter nach ihm als Abfallgrube. 1964 wurde die Höhle als Naturdenkmal erklärt. Seit 1968 wird sie intensiv erforscht. Inzwischen wurden 13 Kilometer der Höhle erkundet und mit einer Führung kann ein kleiner Teil besichtigt werden.















Hier waren wir noch nie
Wir genießen unsere Abfahrt zu Fuß und entdecken dabei einen kleinen, idyllischen See, den wir zuvor nie wahrgenommen hatten. Vielleicht war er im Winter zugefroren und mit Schnee bedeckt. Wir folgen einem schmalen Pfad, der uns irgendwie an die Gefährten aus Herr der Ringe erinnert. Hinter den letzten kleinen Hügeln taucht schließlich die Sommerbergalm auf.















Unglaublich, aber wahr
Wie bereits angekündigt, schlägt das Wetter um. Dicke Wolken verdunkeln den Himmel, und auf den letzten Metern setzt plötzlich der Regen ein. Wir retten uns schnell ins trockene und gönnen uns während des sintflutartigen Regenschauers eine Graukäse- und Backerbsensuppe. Als wir am späten Nachmittag in den Gletscherbus steigen, scheint trotz des Regens die Sonne. Nur wenig später fahren wir tatsächlich durch einen Regenbogen hinunter ins Tal. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist!









Dolomiti Superski oder Zillertal 3000?
Dolomiti Superski und Zillertal 3000 sind zwei beeindruckende Skigebiete, aber sie unterscheiden sich deutlich in Größe. Hier ist ein Vergleich:
Merkmal | Dolomiti Superski | Zillertal 3000 |
---|---|---|
Pistenkilometer | 1.200 km | ca. 200 km |
Anzahl Lifte | über 450 Lifte | rund 65 Lifte |
Höhenlage | 1.000 m – 3.342 m (Marmolata) | bis zu 3.250 m (Hintertuxer Gletscher) |
Anzahl Skigebiete | 12 Skigebiete | 5 Skigebiete |
Skigebiete | Cortina d’Ampezzo, Kronplatz, Alta Badia, Val Gardena-Gröden/Seiser Alm, Val di Fassa/Carezza, Arabba/Marmolada, 3 Zinnen, Val di Fiemme/Obereggen, San Martino di Castrozza/Passo Rolle, Gitschberg Jochtal – Brixen, Alpe Lusia/San Pellegrino, Civetta | Mayrhofen, Finkenberg, Rastkogel, Eggalm, Hintertuxer |
Lage | Norditalien (Südtirol, Venetien, Trentino) | Österreich, Zillertal (Tirol) |
Ganzjahres-Skigebiet | nein | Eigentlich ja (am Hintertuxer Gletscher) |
Schon gewusst?
Auf Gletschern wie dem Hintertuxer Gletscher erhöht der Klimawandel durch wechselhafte Schneeverhältnisse und instabile Schneedecken die Lawinengefahr. Wegen der ständigen Gletscherbewegungen werden die Lifte regelmäßig neu justiert, damit die Masten auch wirklich gerade stehen.
Wer kennt nicht den Song von Ed Sheeran? Im Oktober 2017 drehte er in Hintertux das Musikvideo zu Perfect. Die Dreharbeiten fanden unter anderem an der Panoramabar des Tuxer Fernerhauses, der Sommerbergalm und der Hohenhaus Tenne statt. Der Sonnenuntergang wurde auf der Gefrorenen Wand gefilmt. Auch einige Lifte und Skipisten des Hintertuxer Gletschers sind im Video zu sehen. Die Straße zwischen der Hohenhaus Tenne und dem Hotel Neuhintertux wurde in eine festliche Weihnachtslandschaft verwandelt. Einfach Perfect.
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