Lange nicht gesehen und doch wiedererkannt
In den Bergen hat es bereits geschneit und die warme Saison neigt sich langsam dem Ende zu. Pünktlich zum Herbstanfang sind wir zurück am Bodensee. Unser erster Abend führt uns ins Konstanzer Brauhaus, wo wir zwei vertraute Gesichter treffen. Mit Otti und Adolf wollen wir in den kommenden Tagen ein Stückchen dieser Region erkunden und ein paar gemeinsame Stunden verbringen. Bei einem kühlen, frisch gebrauten Bier lassen wir die vergangenen Monate Revue passieren und unterhalten uns ausgelassen über alte und neue Abenteuer.
Mit der Fähre auf die Insel
Am nächsten Morgen führt uns die Neugier zur Insel Reichenau, der größten Insel im Bodensee. Die Insel ist vor allem für ihre Klosteranlage und den Gemüseanbau bekannt. Ein Rundweg verbindet das Seeufer mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Nach einem ausgiebigen Spaziergang und einer Kaffeepause geht es mit der Fähre zurück aufs Festland. In Radolfzell gönnen wir uns ein frisch gezapftes Schwarzwaldpils. In der urigen Kneipe scheint die Zeit stillzustehen. Hier wurde seit Jahrzehnten nicht viel verändert, was dem Ort irgendwie einen nostalgischen Charakter verleiht.









Rheinfahrt: Von Konstanz nach Schaffhausen
Unser heutiges Ziel ist die Altstadt von Schaffhausen in der Schweiz. Anfang des Jahres waren wir schon einmal dort, um den beeindruckenden Rheinfall zu bestaunen. Dieses Mal besuchen wir jedoch die historische Altstadt, und zwar auf eine besondere Weise: per Boot. Wir steigen in Konstanz an Bord und lassen die friedliche Landschaft des Untersees, der westlichen Erweiterung des Bodensees an uns vorbeiziehen. Die Fahrt führt uns unter anderem nach Stein am Rhein, wo der Bodensee endet und der Rhein als Hochrhein weiterfließt.















Die Munot Burg ist das Wahrzeichen der Stadt
Die kreisrunde Festung mit ihren massiven Mauern thront oberhalb der Altstadt und diente einst der Verteidigung. Über eine Treppe steigen wir direkt ins Herz. Besonders eindrucksvoll ist der große Ringgraben um die Burg, der jedoch nie mit Wasser gefüllt wurde. Heute wird die Munot-Burg für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Von den Mauern aus genießen wir einen fantastischen Blick über Schaffhausen und die gesamte Umgebung. Jeden Tag um 21:00 Uhr läutet die derzeitige Munot-Wächterin die Turmglocke. Das ist ein alter Brauch, der bis heute per Hand fortgeführt wird.











Altstadtbummel
Nach dem Besuch der Munot-Burg schlendern wir durch die süßen Gassen der Altstadt. Die historischen Häuser und die kleinen Cafés laden zum Verweilen ein. Lokale Künstler unterhalten die Touristen mit volkstümlichen Klängen, während sie ihre traditionellen Instrumente spielen. Die fröhlichen Melodien und rhythmischen Klänge ziehen Passanten an, die stehen bleiben, um die Darbietung zu genießen. Schaffhausen bewahrt seine Traditionen mit Stolz, was der Stadt ihren besonderen Charme verleiht.






Sunset-Moments
Nach unserem Ausflug sitzen wir am Ufer des Bodensees. Die Sicht ist so klar, dass wir in der Ferne den Säntis (den höchsten Berg im Alpstein) sehen können. Ein unvergesslicher Anblick, der diesen schönen Tag perfekt abrundet.






Schön, dass wir uns gesehen haben
Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns von Otti und Adolf, denn das nächste Abenteuer wartet schon. In Meersburg treffen wir Franzi und nehmen ihre kleine Aska in Empfang. Seit einem Jahr ist die süße Hündin ein festes Familienmitglied. Sie wird uns für zwei Wochen begleiten und wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit. Die nächsten Tage versprechen viele neue Entdeckungen und besondere Erlebnisse.





Wandertag
Unser Ziel ist das Riedberger Horn, ein 1.787 Meter hoher Gipfel mit einer atemberaubenden 360-Grad-Aussicht. Die Strecke ist relativ leicht zu bewältigen, also ideal für unsere kleine Begleiterin Aska. Wir parken an der Berghütte Grasgehren auf etwa 1.440 Metern Höhe. Aska ist voller Vorfreude und kann es kaum erwarten, loszulaufen. Auf dem Weg zum Gipfelkreuz begegnen wir vielen anderen Wanderern. Uns fällt auf, dass viele von ihnen Aska streicheln möchten. Für sie ist das jedoch manchmal unangenehm – besonders, wenn sich eine Hand von oben auf sie zubewegt. Ich würde es an ihrer Stelle auch als Bedrohung ansehen. Kein Wunder also, dass Aska hin und wieder bellt, um ihr Unbehagen zu zeigen.






Askas erstes Gipfelkreuz
Gegen Mittag erreichen wir das Gipfelkreuz. Einsam ist es hier nicht, die 360-Grad-Aussicht zieht viele Wanderer an. Trotzdem finden wir ein ruhiges Plätzchen, um unsere Brotzeit zu genießen. Besonders beeindruckend ist der Blick auf den 2.592 Meter hohen Hochvogel in den Allgäuer Alpen. Das sogenannte „Matterhorn des Allgäus“ präsentiert sich von seiner besten Seite. Über seinen Gipfel verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich.









10 Punkte Bank
Auf dem Rückweg entdecken wir eine ruhige Bank, die perfekt platziert ist und uns eine traumhafte Aussicht bietet. Hier verbringen wir den halben Nachmittag, lassen uns von der Sonne wärmen und genießen die friedliche Atmosphäre. Am Ende des Tages stoßen wir in der Berghütte mit einem kleinen Glas Allgäuer Bier auf Aska an. Sie hat das großartig gemacht. Nach knapp 5 Kilometern und 336 Höhenmeter stufen wir sie als eine echte Wanderheldin ein.





Schloss Neuschwanstein
Nach einer erholsamen Nacht zieht es uns zunächst nach Schwangau, wo eines der berühmtesten Schlösser der Welt steht. Hier wollen wir mit Aska eine größere Runde drehen. Von der Marienbrücke, die über die Pöllatschlucht gespannt ist haben wir einen atemberaubenden Blick auf Schloss Neuschwanstein. Der Kontrast zwischen dem strahlend weißen Schloss und der dramatischen, wilden Natur ist irgendwie magisch.











Wir kommen bestimmt wieder
Auch auf dem Rückweg ist die märchenhafte Silhouette des Schlosses noch lange zu sehen. Das Werk von König Ludwig II. ist wirklich beeindruckend. Man kann leicht verstehen, warum Menschen aus aller Welt hierherkommen, um diesen einzigartigen Ausblick zu genießen. Am Abend verabschieden wir uns von dieser märchenhaften Gegend. Wir fahren etwa eine Stunde nach Garmisch Partenkirchen, wo es jede Menge zu entdecken gibt. Darüber berichten wir ein anderes Mal.












Schon gewusst?
König Ludwig II. (1845–1886) wird oft auch Märchenkönig genannt. Er war ein bayerischer Monarch, der vor allem für den Bau prächtiger Schlösser und seine exzentrische Persönlichkeit bekannt wurde.
Trotz all der Mühe und des Geldes, das in den Bau floss, hat Ludwig II. nur sehr kurz in Neuschwanstein gelebt. Tatsächlich verbrachte er etwa 170 Tage im Schloss, bevor er entmachtet und kurz darauf unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wurde.
Das romantische Design und die Märchen-Atmosphäre von Neuschwanstein inspirierten Walt Disney bei der Gestaltung des ikonischen Schlosses, das heute ein Symbol für die Disney-Filme ist.