Viele neue Bergmomente
Heute verabschieden wir uns von unserem schönen Stellplatz am Kronplatz, denn die berühmte Grossglockner Hochalpenstraße ruft bereits unsere Namen. Doch bevor wir diese besondere Route in Angriff nehmen, stehen noch andere Stationen auf unserem Plan. Unser Weg führt uns zunächst über Welsberg Taisten in den Naturpark Drei Zinnen, wo die wohl bekanntesten Berge der Dolomiten auf uns warten. Die drei markanten Gipfel, – die Große Zinne (2.999 m), die Westliche Zinne, (2.973 m) und die Kleine Zinne (2.857 m) – ziehen zurzeit unglaublich viele Wanderer, Kletterer und Fotografen an. Wir entscheiden uns gegen eine Wanderung. Es gibt auch andere Gipfel, die ebenfalls fantastische Ausblicke versprechen. Wir fahren weiter nach Tristach. Da wir beide noch nie in Osttirol waren, nutzen wir die Gelegenheit für eine Wanderung zur Dolomitenhütte.











Osttirol: Lienzer Dolomiten
Der Aufstieg zur Dolomitenhütte (1.616 m) ist eine kleine Herausforderung mit etwa 560 Höhenmetern. Der Wanderweg selbst ist zwar nicht besonders reizvoll, aber von der Hütte aus hat man einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge. Zwar hätten wir noch zur Karlsbader Hütte weiter wandern können, aber der Aufstieg hat uns völlig ausgereicht. Wir bedauern es zwar ein wenig, denn der Wanderweg zur Karlsbader Hütte verspricht unglaubliche Ausblicke, aber unsere Kräfte reichen für zusätzliche Höhenmeter einfach nicht aus. Fazit: Hätten wir uns vorher über die Strecke informiert, wären wir mit Floki eine Station höher gefahren.










Floki liebt die Berge
Die Grossglockner Hochalpenstraße ist eine der bekanntesten und schönsten Panoramastraßen in den Alpen. Sie schlängelt sich über 48 Kilometer durch das Herz des Nationalparks Hohe Tauern und verbindet die beiden österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten. Dabei überwindet sie auf 36 Kehren einen Höhenunterschied von etwa 1.500 Metern und bietet spektakuläre Ausblicke auf den höchsten Berg Österreichs. In Heiligenblut Untertauern passieren wir die Mautstation ohne Anstehen. Trotz der Ferienzeit ist nichts los. Eine willkommene Überraschung, die uns ohne Verzögerung weiterfahren lässt. Wir sind begeistert von der Strecke und mächtig stolz auf unseren Floki, der mit seinen 3,5 Tonnen einen tollen Job macht.












Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe dem bekanntesten Aussichtspunkt der Grossglockner Hochalpenstraße, erwartet uns ein überwältigender Ausblick auf den Pasterzengletscher. Der etwa 8 Kilometer lange Gletscher ist der größte in Österreich. Doch leider ist auch er, wie so viele andere vom Klimawandel betroffen und zieht sich Jahr für Jahr weiter zurück. Der Grossglockner selbst, der sich majestätisch über das gesamte Gebiet erhebt, ist mit seinen 3.798 Metern der höchste Berg Österreichs und ein Traumziel für viele Alpinisten.














Putzige Murmeltiere kommen ziemlich nah
Der Panoramaweg zum Kaiserstein startet oberhalb des Parkhauses auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Dort befindet sich auch die Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte. Auf dem Rundwanderweg sehen wir einige Murmeltiere, die hier in den felsigen Hängen leben. Diese putzigen Nagetiere nutzen den gesamten Sommer, um sich genügend Fettreserven für den Winter anzufressen. Murmeltiere verbringen nämlich 6 bis 7 Monate im Winterschlaf. In dieser Gegend sind sie ziemlich zutraulich und anscheinend an Menschen gewöhnt. In der Hoffnung auf Futter kommen sie ziemlich nah.















Nassfeld - Speicher
Unsere Reise führt uns weiter zum Nassfeld Wasserfall und Nassfeld Speicher. Der Stausee liegt inmitten der Berge und bietet ein idyllisches Bild. Der Wasserfall stürzt tosend in die Tiefe und beeindruckt ebenfalls mit seiner Kraft und Schönheit. Das Zusammenspiel aus tosendem Wasser und der umgebenden Bergkulisse macht unseren Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.















Hochtor: Die höchste Stelle der Grossglockner Alpenstraße
Am späten Nachmittag erreichen wir das Hochtor, mit 2.504 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt der Grossglockner Hochalpenstraße. Hier oben schlägt das Wetter plötzlich um und wir erinnern uns an den letzten Winterurlaub. Die Fahrt durch den Tunnel, der das Hochtor durchquert, ist wie eine Fahrt ins Nichts. Dichte Wolken und Nebel umhüllen uns, und die Sicht ist gleich null. Doch je weiter wir wieder hinunterfahren, desto Klarer wird es. Am Abend erreichen wir unseren Stellplatz am Wild- und Erlebnispark Ferleiten, wo wir direkt am Ufer der Fuscher Ache pausieren können.














Oberpinzgauer Nationalpark
Über Kaprun fahren wir in den Oberpinzgauer Nationalpark. Hier können wir direkt am Gerlossee stehen und unsere neu gesammelten Eindrücke sacken lassen. Die letzten Tage haben uns einmal mehr gezeigt, wie vielfältig und beeindruckend die Alpen sind. Kein Tag gleicht dem anderen, und jeder Ort hat seinen ganz eigenen Charme. Die Grossglockner Hochalpenstraße mit ihren spektakulären Ausblicken und kurvenreichen Kehren, hat uns besonders begeistert. Es ist faszinierend, wie abwechslungsreich und einzigartig diese Region auch im Sommer ist.














Schon gewusst?
Murmelfett wird in der alpinen Region seit Jahrhunderten sehr geschätzt. Alpenliebhaber kennen die berühmten Salben gegen Gelenkschmerzen und Muskelverspannungen. Diese haben sich bereits vielfach bewährt und bieten insbesondere nach intensiven körperlichen Anstrengungen oder sportlichen Überbelastungen wertvolle Linderung.
Kehren auch als Serpentinen bekannt, sind scharfe, oft U-förmige Kurven auf Bergstraßen, die in kurzen Abständen hintereinander folgen. Diese werden eingesetzt, um auf steilen Anstiegen oder Abfahrten den Höhenunterschied auf einer Straße gleichmäßig zu überwinden und eine sichere Fahrt zu ermöglichen. Jede Kehre wechselt die Richtung der Straße und verläuft oft fast parallel zur vorherigen Strecke, wodurch der Straßenverlauf einem Zickzackmuster gleicht. Auf der Grossglockner Hochalpenstraße gibt es insgesamt 36 solcher Kehren, die es ermöglichen, den Höhenunterschied von etwa 1.500 Metern zwischen dem Tal und dem höchsten Punkt der Straße, dem Hochtor, zu bewältigen.
Dass die Gletscher in Österreich schmelzen und das Ende des »Ewigen Eises« bevorsteht, ist inzwischen keine Neuigkeit mehr. Doch wenn man es direkt vor Augen hat, wird einem die Dramatik erst richtig bewusst. Die Zunge des Grossglockners (Pasterzengletscher) verlor allein im letzten Jahr über 200 Meter an Länge.