Auf Tiggys Spuren
Mit einer Fläche von etwa 87.590 km² ist Andalusien etwas größer als Österreich. Wie ihr bereits wisst, verbringen wir unseren Winter in Andalusien und haben somit die Gelegenheit, den südlichen Teil Spaniens ausgiebig zu erkunden. In den vergangenen Wochen haben wir bereits zahlreiche faszinierende Orte erkundet und heute steht ein weiteres Highlight auf unserem Programm: Granada. Seit dem fünften Band der erfolgreichen Buchreihe »Die sieben Schwestern« von Lucinda Riley in dem Tiggy nach Granada und zu den Hügeln von Sacromonte reist, war klar, dass ich diese Stadt unbedingt besuchen muss. Endlich ist es so weit.
Die Hügel von Sacromonte
Von unserem Stellplatz oberhalb der Stadt starten wir früh am Morgen in den Tag. Mit dem Bus geht es direkt in den bezaubernden Stadtteil Albaicin. Die Stadt schläft noch, denn hier wird die Nacht zum Tag gemacht. Am beliebten Aussichtspunkt Mirador de San Nicolas ist es um 10:30 Uhr noch sehr ruhig. Später wird es hier vor Menschen nur so wimmeln. Wir genießen den hervorragenden Blick auf die weltberühmte Alhambra und freuen uns über andalusische Gelassenheit. Unser Weg führt uns weiter in das Viertel Sacromonte. Die Hügel dieser Gegend sind nicht nur für ihre Höhlenwohnungen, sondern auch für ihre authentische Atmosphäre bekannt. Mehrere Plakate weisen auf die Flamenco-Shows hin. Die meisten starten gegen 21:00 Uhr und finden in den kleinen Höhlenwohnungen statt.














Romas (Gitanos) haben Europa geprägt
Die Romas, eine faszinierende Gruppe mit unklarem Ursprung, haben über die Jahrhunderte hinweg Europa geprägt. Sie zogen durch verschiedene Regionen und hinterließen tiefe kulturelle Spuren in den Gemeinschaften, in denen sie lebten. Trotz ihres reichen kulturellen Erbes waren die Romas oft von Diskriminierung und Vorurteilen begleitet und wurden als Außenseiter betrachtet. Sozialer Ausschluss und wirtschaftliche Herausforderungen begleiteten häufig ihren Lebensweg. Eine große Gruppe ließ sich im 15. Jahrhundert im heutigen Sacromonteviertel nieder. Sie bauten ihre Wohnungen direkt in die Hügel, wodurch das Viertel große Bekanntheit erlangte. Ihre Musik, Tänze und Handwerkskunst haben bis heute großen Einfluss auf die lokale Kultur. Hoch über uns singt jemand aus tiefstem Herzen über das Leben. Seine Stimme ist kräftig und hallt zu uns herunter. Dieses authentische Erlebnis fügt sich perfekt in die lebendige Kultur dieses Viertels ein.








Warenhandel und Dienstleistungen
Einige Gruppen waren für ihre handwerklichen Fähigkeiten bekannt. Die Produkte ihrer Arbeit wurden regelmäßig gegen Lebensmittel oder andere Güter getauscht. Das Sammeln von Wildpflanzen, Früchten und Kräutern spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. Die medizinische Versorgung wurde durch die Anwendung traditioneller Heilmethoden sichergestellt. Um Fleisch für die Ernährung zu beschaffen, gingen sie häufig auf die Jagd. Das Sacromonte-Höhlenmuseum, können wir nur empfehlen. Es ist von historischer Bedeutung und veranschaulicht die einzigartige Lebensweise der Bewohner.















Soziale Struktur, Eingliederung und Anerkennung
Die Familie spielt eine zentrale Rolle und die traditionellen Werte werden hochgeschätzt. Musik, Tanz, Handwerk und mündliche Überlieferungen prägen ihre Kultur. Der Flamenco, eine Musik- und Tanzform hat tiefe Wurzeln in Andalusien. In jüngerer Zeit haben Länder wie Spanien Maßnahmen ergriffen, um die Rechte der Roma-Gemeinschaft zu schützen und ihre kulturelle Identität anzuerkennen. Dennoch bleiben Herausforderungen im Kampf gegen Vorurteile und für soziale Gleichstellung bestehen.
Alhambra: Historische Palastanlage ist ausgebucht
Die Alhambra ist eine beeindruckende historische Palastanlage in Granada. Ihr Name stammt vom arabischen Begriff „Al-Hamra“, was „Die Rote“ bedeutet und auf die charakteristische rote Farbe der Mauern und Türme verweist. Die Alhambra erstreckt sich über eine Fläche von etwa 140.000 Quadratmetern und umfasst Paläste, Gärten, Festungen und Türme. Sie zählt zu den bekanntesten Touristenzielen in Spanien und ist ein Weltkulturerbe der UNESCO. Ihr kultureller und historischer Wert, kombiniert mit ihrer beeindruckenden Architektur, macht sie zu einem faszinierenden Ort für Besucher aus aller Welt. Da die Tickets für die nächsten Tage ausgebucht sind, besichtigen wir heute nur die Außenanlage.










Das historische Viertel Albaicín
Im historischen Viertel Albaicín findet man zahlreiche historische Kirchen, darunter auch die beeindruckende Kathedrale von Granada und die königliche Kapelle mit den königlichen Grabstätten. Während wir durch die verwinkelte Altstadt schlendern, entdecken wir einen versteckten Platz mit einem gemütlichen Café. Hier legen wir eine längere Pause ein, bevor wir den Rückweg antreten.














Fazit aus Granada
In vielen Regionen Spaniens ist es üblich, dass zu Getränken in Bars kostenlose Tapas serviert werden. Wenn man in einer Bar ein Getränk bestellt, bekommt man oft eine kostenlose Tapa dazu. Dies kann eine Portion Oliven, überbackene Pommes, Schinkenspezialitäten oder eine kleine Schale mit einer beliebten lokalen Speise sein. Von Region zu Region und sogar von Bar zu Bar kann dies jedoch variieren. In einigen Orten sind die kostenlosen Tapas großzügig und vielfältig, während sie an anderen Orten möglicherweise eher einfach sind. Das Erlebnis des Genießens von Getränken und kostenlosen Tapas in den Bars ist eine kulturelle Tradition, die man schätzen und nicht erwarten sollte.
Granada – ist das spanische Wort für Granatapfel