Alt, älter, Córdoba: Antike Pfade und zeitlose Pracht
Mit Otti fahren wir heute von Benalmádena in die historische Stadt Córdoba. Córdoba ist die drittgrößte Stadt Andalusiens und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz mit einer über 2.000-jährigen Geschichte. Ursprünglich von den Iberern (eine antike Bevölkerungsgruppe) gegründet, wurde die Stadt 169 v. Chr. von den Römern erobert und entwickelte sich zum wichtigsten Ort in Südspanien. Im 3. oder 4. Jahrhundert wurde Córdoba zum Bischofssitz und erlebte verschiedene Herrschaften. Die Mauren, nordafrikanische Muslime, eroberten im Jahr 711 große Teile der iberischen Halbinsel. (Spanien und Teile Portugals) Während der Reconquista strebten die vier unabhängigen Königreiche Nordspaniens danach, diese Gebiete zurückzuerobern und unter christliche Kontrolle zu bringen. Im Jahr 1492 endete die Reconquista und damit auch die muslimische Herrschaft. Nach den ganzen Eroberungen verlor die Stadt an Einfluss, bewahrte jedoch trotz Plünderungen durch die Franzosen im Jahr 1808 viel von ihrem Glanz.
Puente Romano: Das römisches Erbe
Die Puente Romano oder die Römische Brücke ist eine antike Brücke, die über den Fluss Guadalquivir in Córdoba verläuft. Sie stammt noch aus der römischen Zeit und wurde bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Brücke zahlreiche Renovierungen erlebt. Trotzdem bewahrt sie ihre ursprüngliche Aura und beeindruckt die Besucher mit ihrer zeitlosen Eleganz.
Ein Tipp für alle Game of Thrones Fans: In der 5. Staffel von Game of Thrones kann man in der 3. Folge die römische Brücke als lange Brücke von Volantis sehen.











Mezquita-Catedral: Das Herzstück von Córdoba
Die Mezquita-Catedral, eine Moschee-Kathedrale, hat viel erlebt. Die einstige westgotische Kirche wurde unter maurischer Herrschaft im 8. Jahrhundert zu einer prachtvollen Moschee umgestaltet und im 10. Jahrhundert erweitert. Nach der Rückeroberung von Córdoba im 13. Jahrhundert wurde die Moschee zu einer Kathedrale umgewandelt. So entstand ein architektonisches Meisterwerk, das maurische und christliche Elemente harmonisch vereint. Heute ist die Mezquita-Catedral nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein Symbol für historische und kulturelle Diversität. Dieses außergewöhnliche Bauwerk wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und zieht Besucher aus aller Welt an.










Enge Gassen und traditionelles Kunsthandwerk
Das Jüdische Viertel (Judería) von Córdoba ist ein faszinierendes und labyrinthartiges Viertel, das mit engen Gassen, malerischen Innenhöfen und historischen Gebäuden begeistert. Ein bemerkenswertes Geschäft in diesem Viertel ist das traditionelle Handwerksgeschäft Meryan. Dieses Familienunternehmen hat sich auf die Handwerkskunst aus Leder spezialisiert, die bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Alle Lederprodukte werden von Hand hergestellt und zeichnen sich durch höchste Qualität und kunstvolles Design aus. Besonders einzigartig sind die Ledermalerei und Lederprägungen, die dem Handwerk eine besondere Note verleihen.











Patios: Farbenfrohe Oasen
»Patios« ist das spanische Wort für Innenhöfe oder Höfe. In Córdoba und vielen anderen spanischen Städten bezieht sich der Begriff »Patios« speziell auf die charakteristischen Innenhöfe, die oft mit Blumen, Pflanzen und kunstvoller Architektur gestaltet sind. Diese Oasen sind von hohen Mauern umgeben und bieten eine kühle Zuflucht vor der heißen andalusischen Sonne.
Die Patio-Kultur in Córdoba hat eine lange Tradition, die in vielen Häusern und Gebäuden der Stadt zu finden ist. Die Gestaltung der Patios reicht von einfachen Blumenarrangements bis zu kunstvoll angelegten Gärten. Während des Frühlings öffnen viele Bewohner ihre privaten Innenhöfe für die Öffentlichkeit, um am berühmten »Festival de los Patios« teilzunehmen. Das ist bestimmt ein sehenswertes Ereignis.




Adventswissen
Die Tradition, Blumentöpfe mit Weihnachtssternen an den Hauswänden aufzuhängen, ist in Andalusien und anderen Teilen Spaniens weit verbreitet. Ein lebendiges und farbenfrohes Brauchtum, das die Freude der Weihnachtszeit in Córdoba und anderen Regionen Spaniens zum Ausdruck bringt. Die geschmückten Hauswände mit leuchtenden Weihnachtssternen erzeugen eine festliche Atmosphäre und tragen zur vorweihnachtlichen Stimmung bei. Ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammend, haben diese Pflanzen einen faszinierenden Weg in die traditionelle Dekoration gefunden. In Córdoba wird der Brauch nicht nur kulturell geschätzt, sondern auch als farbenfroher Ausdruck der festlichen Gemeinschaft begrüßt. Wir wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit voller Freude und festlichem Glanz.