Bretonische Küstenstraße führt uns nach Saint Coulomb
Die landschaftlich reizvolle Strecke „Bretonische Küstenstraße“ wurde immer wieder empfohlen. Während unserer Fahrt durch die Bretagne gibt es zahlreiche Aussichtspunkte, an denen man einfach anhalten muss, um die spektakulären Aussichten zu genießen. Unterschiedliche Felsformationen, goldene Sandstrände, grüne Hügel und die rauen Küstenlandschaften bieten immer wieder neue Perspektiven auf die wunderschöne Natur dieser Region. Nie sieht etwas gleich aus. Durch die Gezeiten verändert sich die Umgebung permanent. Eigentlich stand Saint-Malo als nächstes Ziel auf dem Programm. Doch die natürliche Schönheit der Umgebung wollten wir einfach noch länger genießen. Da wir Floki gerade versorgt hatten und somit etwa vier Tage unabhängig waren, bot sich die Gelegenheit, etwas Zeit am Strand zu verbringen. In Saint Coulomb, ein kleiner Ort zwischen Cancale und Saint Malo, finden wir einen idealen, kostenfreien Stellplatz. Von dort aus erreichen wir den Chevrets-Strand in nur wenigen Minuten Fußweg.




Mutiges Duell: Ein amüsantes Frühstück am Strand
Auch Saint-Malo gehört zu Frankreichs meist besuchten Orten. Die historische Hafenstadt in der Bretagne steht deshalb auch auf unsere Liste. Nach zwei erholsamen Tagen am Strand steigen wir wieder auf unsere Fahrräder. Unser Stellplatz liegt ungefähr 10 Kilometer von Saint-Malo entfernt, sodass wir bereits nach 30 Minuten unser erstes Ziel erreichen, – eine Boulangerie. Dort kaufen wir uns, belegte Baguettes, denn wenn es um Baguettes und Croissants geht, sind die Bäckereien in Frankreich besser bekannt als Boulangerien, einfach unschlagbar. Mit Vorfreude setzen wir uns mit den halben Meter Baguettes an den Strand. Es scheint, als hätten auch Möwen eine Vorliebe für französische Baguettes, denn nur wenige Augenblicke später und in einem unerwarteten Moment stürzt sich eine überraschend große Möwe auf Daniels Frühstück. Ich konnte ihre Flügel und die Kraft spüren, die dahintersteckte, nur wenige Millimeter von meinem Gesicht entfernt. Das hätte mit Sicherheit sehr wehgetan. Völlig perplex beobachtete ich, wie die Möwe in Daniels Baguette biss und kräftig daran zog. Doch Daniel hielt geistesgegenwärtig dagegen und schließlich gab die Möwe auf und flog davon. Dass sich die Möwe ausgerechnet Daniel ausgesucht hat, war wirklich sehr mutig. Ich könnte mich immer noch wegschmeißen, wenn ich daran zurückdenke. 🤣









Saint-Malo: Spaziergang auf der Stadtmauer
Wir nähern uns der Festungsanlage und sehen uns etwas um. Die Altstadt von Saint-Malo, auch unter „Vielle Ville“ bekannt, wurde 1944 fast vollständig zerstört. 1947 wurde das Stadtzentrum „Intra Muros“ historisch, aber nicht identisch wiederaufgebaut. Die Stadtmauer der Hafenstadt Saint-Malo erstreckt sich über eine Länge von knapp 1.800 Metern und verläuft um den alten Stadtkern herum. Man kann an jedem Tor über verschiedene Treppen auf- und absteigen und fast eine vollständige Runde laufen. Wir starten unseren besonderen Spaziergang am Stadttor Saint-Vincent und sehen uns die Häuser sowie die Statuen einiger berühmter Seefahrer, Entdecker und Freibeuter an. Wir genießen die Aussicht und bewundern den Meerwasser-Pool mit Sprungbrett, indem man auch bei Ebbe schwimmen kann.











Chateaubriand: Die französische Legende
Außerdem kann man bei Ebbe auch die Inseln Petit Bé und Grand Bé zu Fuß erreichen. Ein Hinweis und etwas mit Chateaubriand führt uns eher zufällig auf die Insel Grand Bé. Wir kennen Chateaubriand nur als ein 4 cm dickes, hochwertiges Rinderfilet, welches 400 – 600 Gramm wiegt und sind natürlich neugierig. Wie sich herausstellt, gibt es auch eine Verbindung. Der Name „Chateaubriand“ stammt einer Legende nach von einem französischen Schriftsteller, der für seine Liebe zu gegrilltem Fleisch bekannt war. Auf dieser kleinen Insel kann man sein Grabmal besuchen. Wir haben uns für seine Entdeckung bedankt und sind etwas hungrig zum Festland zurückgelaufen.










Der lange Weg zurück
Der Fahrradrückweg ist unglaublich steil und wir müssen mehrere Pausen einlegen. Mittlerweile ist auch das Wasser wieder da. Die Kontraste zwischen den rauen Felsen und dem glasklaren Wasser leuchten in unterschiedlichen Blautönen. Von dieser hohen Klippe aus kann man den Blick über das endlose Meer schweifen lassen und die salzige Meeresluft einatmen. Das geht besonders gut, wenn man nach großer Anstrengung nach Luft schnappen muss. 😀





Fazit der letzten Tage
Die Bretagne ist so schön, dass wir nur langsam voran kommen.
Nur Bäcker, die ihr Brot vor Ort backen, dürfen sich (artisanal) Boulangerie nennen. Diese Bäcker haben oft einen Aufkleber mit der Aufschrift Artisan Boulanger an ihrem Geschäft.
Abwärtsführende Fahrradstrecken machen zwar deutlich mehr Spaß, dafür fährt man an tolle Aussichtspunkte vorbei.
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